Klaus Memmler

Bauer mit Herzblut

Klaus Memmler streut seinen Weideschweinen Pellets hin
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Ort

Frankenhardt-Hirschhof (Kreis Hall) g.g.A. - geografisch geschützte Angabe

Tiere

150 Schwäbisch-Hällische Mastschweine

30 Schwäbisch- Hällische Weideschweine

Weit mehr als die Hälfte, genau 62 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg werden im Nebenerwerb betrieben. Das heißt, diese Bauern erzielen ihren Hauptverdienst über eine andere Arbeit und führen ihren Hof weiter.

Wer Nebenerwerbslandwirt ist, macht diese Arbeit nicht nebenbei – im Gegenteil. Klaus Memmler vom Hirschhof bei Frankenhardt (Kreis Hall), der hauptberuflich als Möbelschreiner arbeitet, ist mit Herzblut Bauer. Gemeinsam mit dem Vater hat er ein altes Fahrsilo auf dem Hof zum Schweinestall umgebaut. Hier mästet der Hohenloher Schwäbisch-Hällische Schweine. Zehn bis zwölf Wochen alt und etwa 30 Kilogramm schwer sind die Ferkel, wenn sie zu ihm kommen. Die Tiere wachsen in drei mit Stroh eingestreuten Buchten mit großzügigem Auslauf auf. Von Frühling bis in den Herbst hinein hält der Bauer auch Eichelmastschweine auf seiner großen Weide.

Ohne Familie läuft nichts

Wenn der Landwirt Besucher auf seinem Hof herumführt, ist ihm der Stolz ins Gesicht geschrieben. Und wenn er mit der Zunge schnalzt, kommen die schwarzweißen Schweine sofort neugierig an den Zaun getrippelt. „Frische Luft und viel Platz, das ist das, was sie brauchen“, sagt Memmler. Die Arbeit mit den Tieren und an der frischen Luft macht dem Bauern offensichtlich so viel Freude, dass sie die Doppelbelastung aufwiegt. Wie er möchten viele seiner Kollegen auf den Ausgleich zum (Büro-)Job nicht verzichten. Ein gut funktionierender Betrieb dieser Art ist aber auf eine gut funktionierende Familie angewiesen. Sprich: Ohne die Unterstützung von Ehefrau Beate und seiner drei Söhne könnte der Memmlersche Hof nicht überleben.

„Frische Luft und viel Platz ist das, was Schweine brauchen.“

Klaus Memmler, Bauer

Wichtig gerade für Nebenerwerbslandwirte ist auch die Zugehörigkeit zur Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. „Bei uns hat jeder Bauer, ob groß oder klein, eine Stimme“, unterstreicht Fritz Wolf vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst, „jeder wird gleichbehandelt.“ Denn die bäuerliche Gemeinschaft sichert ihren Mitgliedern im Rahmen des Schwäbisch-Hällischen Qualitätsfleischprogramms g.g.A. (geschützte geografische Angabe) die Abnahme seiner Mastschweine. Pro Jahr rund 350 Tiere selbst zu vermarkten, dafür bliebe selbst für einen engagierten Bauern wie Klaus Memmler nicht genug Zeit.

Ein Bauer lockt die Weideschweine mit Futter